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Zeller Weihnacht: Wie entsteht ein solches Projekt?

Patrik Zeller: 2010 war ich gleichzeitig in vier Bandprojekte involviert und wollte die vielen geselligen, kreativen Köpfe zusammenbringen. Die erste Zeller Weihnacht im Bären Buchsi schien mir eine gute Gelegenheit, die Idee feierlich umzusetzen. Seither hat sich der Anlass entwickelt: Bei 15-25 Musizierenden und Technik bringt es nicht viel, Gagen auszuzahlen. Die Konsequenz daraus ist, dass wir die Einnahmen spenden. Ebenso hat sich der Kreis der Auftretenden erweitert.

Keine Befürchtungen mehr, dass das Publikum den Namen «Zeller Weihnacht» missversteht und denkt, es handle sich um ein frommes Krippenspiel?

PZ: Nein. Das Publikum hat begriffen, dass unsere Zeller Weihnacht eine ganz andere ist. Gemeinsam mit Burkhard’s Version hat sie nur, dass gesungen wird und es feierlich zu und her geht. Ein kleines Restrisiko bleibt. Aber wer das Lineup studiert, sollte bald auf die Idee kommen, dass ein Zeno Tornado wohl nicht den Stern von Betlehem singen und ein Christoph Simon die Weihnachtsgeschichte kaum 1:1 rezitieren wird.

Warum nimmt man diesen Aufwand auf sich, ein Benefizkonzert in diesem Rahmen fast im Alleingang zu organisieren?

PZ: Es ist in der Tat eine «Heidebüez». Aber ich liebe die Idee, dass verschiedenste Menschen für einen Abend auf der Bühne zusammenfinden, feiern und für einen guten Zweck sammeln. Und wenn man dann an der Zeller Weihnacht selbst sieht, was man mit dieser «Büez» bei den Kulturschaffenden, beim Publikum und den Unterstützten bewirkt, vergisst man den Aufwand auf der Stelle und ist nur noch glücklich.

Cafe Kairo, Schlachthaus, Heitere Fahne. Das nächste Mal im Bierhübeli?

PZ: Das ist nicht zwingend. Die Zeller Weihnacht darf, muss aber nicht wachsen. Mir sind das Ambiente und die Kulturschaffenden wichtiger als die Grösse der Veranstaltung. Es kann gut sein, dass 2021 oder 2022 in einem ganz kleinen Kreis gefeiert wird.

Es ist das erste Mal, dass ihr mit dem Kollektiv Frei_Raum für jemanden sammelt, der sich kulturell betätigt. Gibt es nichts Wichtigeres zu fördern?

PZ: Es gibt bestimmt unzählige wichtige Projekte, die Unterstützung verdient hätten. Nachdem klar war, dass der diesjährige Benefizabend in der Heiteren Fahne stattfindet, war ebenso klar, dass wir das Kollektiv Frei_Raum unterstützen. Es wäre absurd gewesen, für jemand anderen zu sammeln und gleichzeitig an einem Ort zu feiern, an dem die Menschen viel Herzblut und Zeit in kulturelle wie soziale Projekte investieren, während sie finanziell am Limit leben. Das Kollektiv Frei_Raum liefert viele Gründe, weshalb man es schätzen und unterstützen sollte: Die mutige und dennoch zugängliche Kultur, die es betreibt, ist wertvoll und lebt nicht von alleine. Der integrative Charakter der Projekte, gehe es nun um Menschen mit Migrationshintergrund oder Behinderung, ist einmalig.

Was wünschst Du Dir persönlich für die Zeller Weihnacht 2019?

PZ: Es ist nicht einfach, bei einem Anlass dieses Ausmasses entspannt zu bleiben. Ich wünsche mir, dass sich die Anspannung bei den Beteiligten schnell legt und wir bald mit dem hoffentlich zahlreich erscheinenden Publikum einen ausgelassenen Abend geniessen können.

Patrik ZellerInterview

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